Jürgen Backhaus, Günther Chaloupek, Hans Frambach (eds.)
258 pages ·
36.80 EUR
(incl. VAT and Free shipping)
ISBN 978-3-7316-1223-0
(September 2016
)
After the Napoleonic attempt at imposing order in Europe which left the continent in disarray, the Congress of Vienna came up with an order which not only lasted for an extraordinarily long time, but also had the seeds of very deep conflicts, especially between Austria and Prussia. The book takes the bicentenary of the Congress of Vienna to look into particular aspects of the new order established among European major powers in the light of documents, contemporary writings and historiography. Some of the contributions discuss consequences of the Napoleonic wars which were felt far beyond 1815.
"Thema der Beiträge ist sowohl der makro-ökonomische Hintergrund der späten Kriegsjahre und der Nachkriegsdepression als auch die Frage, inwieweit ökonomisches Wissen für die diplomatischen Vertreter der Großmächte am Kongress vorausgesetzt werden kann und in die Entscheidungsfindung eingeflossen sein könnte. Diskutiert wird das Ganze auf Basis zeitgenössischen Schrifttums und der wissenschaftlichen Sekundärliteratur. Daneben kommen auch Randthemen wie der Einfluss Metternichs für die Erfolgsgeschichte des Bugholzmöbelfabrikanten Thonet zur Sprache.
Insgesamt weisen die Beiträge eine starke Orientierung an den "großen historischen Persönlichkeiten" auf. So erörtern Hans Frambach und Karl-Heinz Schmidt die Ausbildung und den Kenntnisstand wichtiger deutscher Delegierter am Kongress mit Bezug auf die im Werden befindliche "Volkswirtschaftslehre". Beide kommen zu dem Schluss, dass es um dieses Wissen nicht zum Besten stand, auch wenn Freiherr von Stein von Adam Smith und T. R. Malthus beeinflusst gewesen zu sein scheint.
Für den an der Wirtschaftsgeschichte der Habsburgermonarchie interessierten Leser sind sicherlich drei Beiträge von Günter Chaloupek von Interesse. Chaloupek vergleicht die ökonomischen Potentiale der beiden mitteleuropäischen Großmächte Österreich und Brandenburg/Preußen, analysiert die Behandlung von Staatsbankrott und Währungsreform in der älteren ökonomischen Literatur von Adolf Wagner über Paul Stiassny zu Victor Hofmann und die etwa ein Jahrzehnt andauernde Nachkriegsdepression in der österreichischen Monarchie und deren Folgen für den Industrialisierungsprozess. Bemerkenswert ist die von Chaloupek konstatierte Zeitgebundenheit mancher ökonomischer Analysen. So erschienen alle genannten Studien zur Inflation und Hyperinflation während der Napoleonischen Ära jeweils nach ebensolchen Inflationsperioden in den 1850er Jahren beziehungsweise nach Ende des Ersten Weltkriegs."