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Alfred Lansburgh (1872-1937) und "Die Bank"

"Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie"  · Band 49

231 Seiten ·  36,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1481-4 (August 26, 2021) )

Personenregister

 

Jeder, der sich mit Geld und Banken im Deutschen Reich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt, kennt den Namen Alfred Lansburgh. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte ihn "in Sachen des Geldes vielleicht einen der klügsten Menschen, die in Deutschland je gelebt und gearbeitet haben." Seine bekannteste Schrift "Vom Gelde" erfährt bis heute immer wieder Neuauflagen. Aber kaum etwas ist über ihn als Person sowie seine theoretischen und politischen Ansichten bekannt. Diese Lücke möchte das vorliegende Buch schließen. Es rekonstruiert die Biographie von Alfred Lansburgh, dem jüdisch-stämmigen Kritiker und Opfer der Nationalsozialisten, und analysiert seine Zeitschrift "Die Bank". Im umfangreichen Werk von Lansburgh, der als langjähriger Beobachter, Analytiker und Kommentator alle Entwicklungen von Geld und Banken im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik beschrieben hat, stecken viele Geschichten.

Daraus werden zwei für Lansburgh zentrale Themen herausgegriffen und detaillierter dargestellt. Zunächst seine Geldtheorie, denn er war seit 1915 ein vehementer Kämpfer gegen die Geldpolitik im Deutschen Reich. Als "Crash-Prophet" erreichte er seine höchste Popularität um das Jahr 1923. Das zweite Thema, die Banken-Enquete von 1933, verbindet die Analyse der Bankenkrise von 1931 und den Aufbau einer Bankenaufsicht mit vielen anderen Fragen, mit denen sich Lansburgh im Laufe seines Lebens auseinandergesetzt hat.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17.10.2021, S. 28-29 ()

"Heute mag man sich das kaum vorstellen. Als nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland die Große Inflation ihren Anfang nahm, reagierten viele Ökonomen völlig verständnislos. Mehrheitlich in historischen Untersuchungen geschult und mit zeitgenössischer Wirtschaftstheorie kaum vertraut, irrten sie orientierungslos durch die frühen Zwanzigerjahre. Eberhard Gothein, der angesehene Verfasser einer Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwalds, verstand überhaupt nicht, dass die Geldentwertung die Kaufkraft seiner Pensionsansprüche aufzehren würde. Mit einer umfassenden Erklärung des Kapitalismus befasst, lehnte Werner Sombart empört eine Anfrage ab, einen Vortrag über Inflation zu halten. Dies sei ein Thema für einen Bankpraktiker, befand der Gewaltige, als Ökonomen befasse er sich lieber mit wichtigen Themen. An die Stelle arrivierter Professoren traten in der Weimarer Republik mit Alfred Lansburgh (1872 bis 1937) und L. Albert Hahn (1889 bis 1968) zwei Außenseiter, die ihren Ruf dem klaren Blick für die Verheerungen einer schlimmen Inflation verdankten." ...


the author
Prof. Dr. Jan Greitens
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Mosbach, Fakultät Wirtschaftswissenschaft. [weitere Titel]
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • "klarer Blick für die Verheerungen einer schlimmen Inflation" ...
    Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17.10.2021, S. 28-29 mehr...
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