Die Reihe Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie wurde von 1993 bis 1998 von Prof. Dr. Birger P. Priddat herausgegeben, von 1998 gemeinsam mit Prof. Dr. Heinz Rieter. 2013 trat Prof. Dr. Joachim Zweynert in den Herausgeberkreis ein. 2021 schied Prof. Dr. Birger Priddat aus dem Herausgeberkreis aus, Prof. Dr. Rainer Klump wurde neu aufgenommen.
Die deutschsprachige Wirtschaftswissenschaft kann auf eine lange und ehrwürdige Tradition zurückblicken. Daß diese weitgehend in Vergessenheit geraten ist oder gar verdrängt wird, hat unter anderem sowohl mit den ideologischen Verstrickungen des Faches in der Zeit des Nationalsozialismus als auch mit der weltweiten Dominanz anglo-amerikanischer Denkschulen nach 1945 zu tun. Aus dieser Sicht zählt die ältere deutsche Nationalökonomie eher zu den heterodoxen Strömungen, die nicht selten für überholt, unbedeutend oder kurios gehalten werden. Solche Eindrücke, die oftmals auf Unkenntnis beruhen, will diese seit 1993 bestehende Buchreihe durch einschlägige Monographien und Sammelwerke korrigieren. Dabei werden vor allem zwei Ziele verfolgt:
Die Buchreihe wird herausgegeben von Prof. Dr. Birger P. Priddat, Head of the Department of Public Management and Governance an der neugegründeten Zeppelin-University in Friedrichshafen auf dem Lehrstuhl für Politische Ökonomie, und von Prof. Dr. Heinz Rieter, Institut für Wirtschaftssysteme, Wirtschafts- und Theoriegeschichte, Universität Hamburg.
"Seit 1993 erscheint im Metropolis-Verlag die Reihe "Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie". Die vorliegende Publikation ist der 43. Band dieser Edition, weitere sind angekündigt. Mit ihr verfolgen die Herausgeber und der Verlag das hochgesteckte Ziel, in einer Zeit zunehmender Anglisierung und Anglomanie an die lange und würdige Tradition der deutschsprachigen Wirtschaftswissenschaft zu erinnern und wichtige, dieser Traditionslinie zuzurechnende Werke der Vergessenheit zu entreißen. Zugleich soll durch die Veröffentlichung, Kommentierung und zeitgemäße Wertung dieser Arbeiten der falsche, nichtsdestotrotz aber sehr verbreitete, Eindruck korrigiert werden, sie seien komplett überholt, wissenschaftlich irrelevant und bestenfalls noch als Kuriosa von Interesse. Tatsächlich aber ist das Gegenteil der Fall: die deutschsprachige Wirtschaftswissenschaft hat durchaus eigenständige Ideen zu bieten und wartet nicht selten mit Fragestellungen und Antworten auf, die in gegenwärtigen Debatten eine Rolle spielen, etwa in der Institutionenökonomie oder in evolutions- und systemtheoretischen Theorien."
Ulrich Busch in Berliner Debatte Initial 26 (2015) 1, S. 156