Hella Engerer, Claudia Kemfert
14 Seiten · 3,13 EUR
(24. Januar 2019)
Abstract
Bürgerenergie, also dezentrale, oft regional verankerte Gemeinschaften zur Erzeugung, Verteilung oder Versorgung von (meist regenerativer) Energie, wird eine wichtige Rolle in der Energiewende zugeschrieben. Zunächst häufig in der Form der Energiegenossenschaft gegründet, ermöglichen diese eine breite Partizipation und fördern kooperatives Verhalten – zentrale Bestandteile der Kernaussagen der nachhaltigen Ökonomie. Zudem werden neben einer effizienten Energieversorgung auch ökologische und regionalökonomische Zielstellungen verfolgt, die sich häufig an nachhaltigem Wirtschaften orientieren. Mit den Neuregelungen zum EEG – teilweise mit dem Ziel mehr wettbewerbliche Elemente einzuführen – sind in Deutschland in jüngster Zeit die Hürden für die bislang eher kleinen Bürgerenergiegemeinschaften indes höher geworden. Diese müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen, um sich langfristig am Markt zu etablieren. Teilweise entwachsen sie dabei den regional verankerten und sich durch direkte Mitsprache kennzeichnenden Bürgergesellschaften. Damit ändert sich auch ihre Rolle in der Energiewende. Dies ist nicht nur in Deutschland der Fall, sondern auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten. Zuletzt sendete indes die EU Signale, um kleine Bürgerenergieprojekte wieder zu stärken. Auch national sollte die ursprüngliche Idee der Bürgerenergie weiterhin im Blick behalten werden.
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW Berlin.
leitet die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin und ist Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Leuphana Universität.
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