Hermann Graf Hatzfeldt
4 Seiten · 2,12 EUR
(16. März 2009)
Aus der Einleitung:
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist der frühere Buchen/Eichen Mischwald in den Typus Fichtenforst umgewandelt worden, wie er heute das Landschaftsbild in Mitteldeutschland prägt: gleichaltrige Fichten in Reih und Glied, genutzt durch großflächigen Kahlschlag (oder Stürme) und als Monokultur neu aufgeforstet, mit einzelnen, von Wild zerbissenen Laubbäumen durchsetzt. In den letzten zwanzig Jahren hat sich das Waldbild jedoch so grundlegend verändert, dass meine Erblasser – lebten sie noch – ihren Augen nicht trauen würden. Was ist geschehen? Zwei Entwicklungen treffen zusammen. Auf den ersten Blick springen die verheerenden Folgen von „Kalamitäten“ ins Auge: Schneebruch, Sturmwurf, Trocknis und Luftschadstoffe haben aufgerissene Bestände, schüttere Kronen und riesige Freiflächen hinterlassen. Seit der Begegnung mit Wiebke, Lothar und Kyrill ist der Kindertraum vom dunkel rauschenden Altersklassenwald ausgeträumt. Das Erwachen war auch für mich ernüchternd.
Master of Economics (Princeton), Eigentümer und Leiter der Hatzfeldt-Wildenburgschen Forstverwaltung, Schloss Schönstein in Wissen an der Sieg.