Aus der Einleitung des Herausgebers:

Beim ersten Themenschwerpunkt des Buches geht es um Wachstumskonstitution. Wie entwickelte sich das gegenwärtige Wachstumsdenken, welche Ideen gingen ihm voraus und liegen ihm zugrunde? Im seinem Beitrag geht Andreas Lingg einen Schritt vor die gängige Forschung zur Ideengeschichte des modernen Wachstums zurück und verortet erste Diskurse entgrenzter Wohlstandssteigerung im 16. Jahrhundert. Die heutige Projektion wirtschaftlicher Statik auf die damalige Zeit begreift er als Missverständnis und rekonstruiert stattdessen ein frühes Wachstumsdenken, das im Kontrast zur Gegenwart von fluiden Seman¬tiken und Referenzrahmen geprägt ist. Fluchtpunkt dieses Denkens ist die Natur, als Quelle von Kraft, Vielfalt und Fruchtbarkeit ebenso wie als Folie der Abgrenzung, als Gegenüber von menschlichem Genie, Ratio und Kunstfertigkeit.