Teresa Schneiders (geb. Freing)
40 Seiten · 6,77 EUR
(11. March 2019)
Elisabeth Liefmann-Keil (1908-1975) war die erste Frau, die in Deutschland ein Ordinariat für Volkswirtschaftslehre erhielt und damit erst die zweite Frau überhaupt, die an einer deutschen Universität einen ordentlichen Lehrstuhl besetzen konnte. Liefmann-Keils wissenschaftliche Ausbildung stand im Zeichen der von der Freiburger Schule vertretenen Denkrichtung des Ordoliberalismus. Entsprechend werden deshalb in Kapitel drei des vorliegenden Beitrags die wesentlichen Grundzüge des Ordoliberalismus dargestellt. Die Verbindungen Liefmann-Keils zur Freiburger Schule werden in Kapitel vier anhand ihrer Biografie aufgezeigt. Diese gibt Aufschluss über die Widerstände, mit denen die „Halbarierin“ Elisabeth Liefmann-Keil während ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit zu kämpfen hatte. Sie zeigt aber auch, welche Anerkennung sie als Wissenschaftlerin und wirtschaftspolitische Beraterin erfuhr und warum sie sich sozialpolitischen Themen zuwandte.
Nach einer kurzen Betrachtung ihrer Hinwendung zur Sozialpolitik in Kapitel fünf wird in Kapitel sechs der umfangreichste theoretische Beitrag der Autorin, die Ökonomische Theorie der Sozialpolitik betrachtet, die auch ihr Hauptforschungsgebiet darstellt. Im Rahmen einer Würdigung ihres wissenschaftlichen Werkes werden abschließend ihre Leistungen herausgearbeitet, zu denen vor allem der ökonomische Blick auf die Sozialpolitik zählt. Es wird jedoch deutlich, dass die Wahl der ökonomischen Perspektive keinesfalls bedeutet, dass in Liefmann-Keils sozialpolitischen Betrachtungen die gesellschaftspolitischen Aspekte gespart bleiben.
Diplom-Volkswirtin, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, seit 2009 in der freien Wirtschaft tätig.