Es gibt vielleicht kein anderes wirtschaftswissenschaftliches Werk, das sich über einen derartigen Zeitraum eine so beherrschende Position zu erhalten vermochte, wie Ricardos Principles. Im 19. Jahrhundert "eroberten Ricardos Lehren England so vollständig wie die heilige Inquisition Spanien" (Keynes). Marx gründete seine Kapitalismusanalyse hauptsächlich auf Ricardo. Alfred Marshall will Ricardo mit der Grenznutzenschule versöhnen. Im Angebots-Nachfrage-Kreuz wird die Angebotsfunktion durch Ricardos Produktionskostenprinzip, die Nachfragefunktion durch das Grenznutzenprinzip erklärt und so der Neoklassik den Weg gebahnt. Und seit Sraffas Warenproduktion mittels Waren entwickeln Neoricardianer seine Wert- und Verteilungstheorie zu einem alternativen allgemeinen Gleichgewichtsansatz weiter.

"Eine bemerkenswerte Neuausgabe ... Deutsche Verlage haben bei der Übersetzung ökonomischer Klassiker nicht immer eine glückliche Hand gehabt. Um so erfreulicher ist die von Kurz besorgte Ausgabe der 'Grundsätze der Politischen Ökonomie'. Sie setzt Maßstäbe ..."

FAZ vom 15.5.95