Ute Lampalzer
47 Seiten · 7,69 EUR
(11. March 2019)
Im Gegensatz zu ihrem Mann, Jürgen Kuczynski suchte Marguerite Kuczynski (1904-1998) nie die öffentliche Aufmerksamkeit. Sie arbeitete vielmehr im Stillen, und obwohl sie dabei Beachtliches leistete, stand sie für die breite Öffentlichkeit immer im Schatten ihres Mannes. In Fachkreisen genoss sie allerdings ein hohes Ansehen. Worin dies begründet lag und wodurch Marguerite Kuczynski sich auch über ihre wissenschaftliche Arbeit hinaus auszeichnete, soll der vorliegende Beitrag verdeutlichen.
Nach einem biografischen Abriss widmet sich der Artikel Marguerite Kuczynskis wissenschaftlichen Publikationen. Zuerst stehen hierbei ihre Werke aus den 1920er Jahren zur Lage der Arbeiter im Mittelpunkt. Stellvertretend werden die zwei Monografien vorgestellt, die sie in dieser Zeit gemeinsam mit ihrem Mann verfasste: Der Fabrikarbeiter in der amerikanischen Wirtschaft (1930) und Die Lage des deutschen Industrie-Arbeiters 1913/14 und 1924 bis 1930 (1931). Ein kürzerer Abschnitt befasst sich daraufhin mit Marguerite Kuczynskis Tätigkeit im Rahmen der Herausgabe der Marx-Engels-Werke, bei der sie an drei Bänden mitwirkte. Im Anschluss werden ihre editorischen Arbeiten zur Physiokratie vorgestellt, wobei insbesondere ihre Interpretation der physiokratischen Lehre von Interesse ist. Der letzte Abschnitt fasst schließlich die wichtigsten Aspekte des Lebens und wissenschaftlichen Wirkens Marguerite Kuczynskis zusammen und würdigt ihre Arbeit vor ihrem biografischen sowie dem theorie- und zeitgeschichtlichen Hintergrund.
Universität Hamburg, Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Prof. Elisabeth Allgoewer, Geschichte der VWL
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