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Von der Repräsentation zur Intervention

Variationen über John Dewey

177 Seiten ·  22,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1012-0 (May 2013) )

 

Wissenschaft, wie sie heute betrieben wird, äußert sich in zwei Spielarten. Die eine heißt Repräsentationismus, die andere Interventionismus. Der Repräsentationismus unterstellt in der Welt dort draußen ein Sein, das es durch Schauen und Kontemplation zu erkennen gilt. Am Schluss des Erkenntnisprozesses, wenn er ordentlich durchgeführt wird und gelingt, fallen Denken und Sein zusammen. Anders der Interventionismus: Er begreift die Welt als ein Werden, als ein Prozessgeschehen, das es zu gestalten gilt. Erkenntnis wird gewonnen durch handelndes Tun, durch Herstellung des zu Erkennenden. Darin unterscheidet sich die Philosophie des Interventionismus radikal von der des Repräsentationismus: Wahrheiten werden nicht mehr gefunden, sie werden gemacht - durch Produktion des zu Erkennenden.

Ein früher Vorläufer des Interventionismus ist John Dewey (1859 - 1952), ein im deutschen Sprachraum sträflich vernachlässigter Sozialwissenschaftler - "neben Wittgenstein und Heidegger der bedeutendste Philosoph des 20. Jahrhunderts" (Richard Rorty).

Im vorliegenden Buch wird eine doppelseitige Argumentation auf zwei Ebenen entfaltet: auf der sozialhistorischen Ebene im Nachvollzug der realen Entwicklung, die die abendländische Wissenschaft genommen hat, und zugleich in Auseinandersetzung mit der interventionistischen Kritik dieser Entwicklung durch John Dewey.

Portal für Politikwissenschaften, veröffentlicht am 13.02.2014. ()

"Repräsentationswissenschaft oder Intervention, Wahrheitssuche oder Pragmatismus? So kann das Spannungsverhältnis beschrieben werden, mit dem Arno Bammé, Vorstand des Instituts für Technik? und Wissenschaftsforschung an der Universität Klagenfurt, in diesem Buch arbeitet. Er setzt sich darin mit dem amerikanischen Denker John Dewey (1859?1952) auseinander und stellt ihn an den Anfang einer neuen Auffassung des Verhältnisses von Metaphysik, Logik und Gesellschaft. Diese habe, so Bammé, große Auswirkungen auf die Wissenschaften im 20. Jahrhundert gehabt und werde auch aktuell immer bedeutender, da das technische Zeitalter, in dem die Grenzen zwischen Kultur, Wissenschaft und Natur aufgebrochen werden, nach neuen Grundlagen und Formen des wissenschaftlichen Denkens verlange. Die aristotelische Logik, die in ihren Antworten lediglich zwischen "wahr" und "falsch" oder "Sein" und "Nichtsein" unterscheidet, dabei aber keinen dritten Weg - den des "Werdens" - kennt, ist demzufolge nach jahrtausendlanger Wirkung überkommen. Sie setzte eine Idee von klaren und unveränderlichen Objekten voraus, die alleine durch Kontemplation erkannt und beschrieben werden können. Dahingegen beschreibt der Pragmatismus Deweys das genaue Gegenteil: Die Objekte sind heute alle Teil von Prozessen, können verändert und gestaltet werden. Es gibt kein eindeutiges "Sein" mehr und Wissenschaft wird durch die Technisierung zur Interventionswissenschaft, in der Forscher experimentieren, also handeln, um zu Ergebnissen zu gelangen. Ihre Theorien wenden sie immerzu praktisch an, um sie zu überprüfen. Wissen wird nicht mehr nach Wahrheitsgehalt, sondern Anwendbarkeit bewertet, die Welt wird zum Labor. Bammé setzt sich in der Einleitung das Ziel, das Buch auch für diejenigen verständlich zu gestalten, die nicht mit den Werken von Dewey vertraut sind, was sicherlich gelingt. Seine ideengeschichtliche Annäherung ist äußerst hilfreich, um mit dem Thema vertraut zu werden. Dem Ziel der Verständlichkeit geschuldet sind allerdings auch einige Wiederholungen in seinen Ausführungen, die nicht immer nötig wären." Vinzent-Vitus Leitgeb (VL)


the author
Prof. Dr. Arno Bammé
Arno Bammé Jahrgang 1944, Ordentlicher Universitätsprofessor an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Kärnten), Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung, Direktor des Institute for Advanced Studies on Science, Technology and Society in Graz, Leiter der Ferdinand-Tönnies-Arbeitsstelle an der AAU, Fachvorstand der Sektion "Abendländische Epistemologie" beim Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand in Berlin, bis zu seiner Emeritierung Vorstand des Instituts für Technik- und Wissenschaftsforschung an der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung. der AAU [weitere Titel]
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • "verständlich auch für diejenigen, die nicht mit den Werken von Dewey vertraut sind." ...
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