Ernst Helmstädter
25 Seiten · 5,08 EUR
(17. März 2009)
Aus der Einleitung:
Es mag verwundern, dass in Wissensgemeinschaften soziale Interaktionen auch in der Form des Wettbewerbs ablaufen sollen. Man denkt in diesem Fall doch zuerst an Kooperation. Wie es sich unter Beachtung der von Gemeinschaften zu erfüllenden unterschiedlichen Funktionen und der verschiedenen Formen des Wettbewerbs verhält, versucht dieser Beitrag darzustellen.
Zentrale These: In Wissensgemeinschaften sind neben kooperativen auch wettbewerbliche Interaktionsformen erforderlich und es erscheint heute besonders dringlich, an die bisher kaum wahrgenommene Rolle des eben nicht nur wirtschaftlich zu begreifenden Wettbewerbs zu erinnern.
Letztlich steht hier im Vordergrund des Interesses der Reputationswettbewerb in Wissensgemeinschaften. Die Untersuchung umreißt zunächst die vielfältigen Erscheinungsformen jener sozialen Einheiten, die in der Soziologie und in der aktuellen Diskussion über die Arbeitsteilung zwischen den Wissensarbeitern als Gemeinschaften begriffen werden. Daraus leitet sich der hier im Zentrum stehende Begriff der pragmatischen Gemeinschaft her. Unter Beachtung ihrer Aufgabenstellung und ihrer organisatorischen Einbettung werden zwei Arten unterschieden: pragmatische Gemeinschaften in Unternehmen und im Bildungsbereich. Deren soziale Interaktion umfasst in Abhängigkeit von ihrer statischen und dynamischen Aufgabenstellung sowohl Kooperation als auch Wettbewerb. Abschließend werden die sich ergebenden bildungs- und wissenschaftspolitischen Schlussfolgerungen gezogen.
em. Universitätsprofessor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Forschungsprofessur am Institut Arbeit und Technik des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen. Arbeitsschwerpunkte: Wirtschaftstheorie, Empirische Wirtschaftsforschung, Ordnungspolitik, Evolutorische Ökonomik, Ökonomik des Wissens.
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