Klaus Voy (ed.)
402 Seiten ·
29,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1365-7
(August 2019
)
Seit der deutschen Vereinigung 1990 und dem neuen Anlauf der europäischen Integration in Maastricht (1992) sind fast 30 Jahre vergangen, seit der Einführung des Euro 20 Jahre, so dass die Ergebnisse dieser grundlegenden institutionell-rechtlichen Neuordnungen und der seitherigen Wirtschaftspolitiken historisch dargestellt und kritisch bilanziert werden können.
Die europäische Währungsunion - Euro und EZB seit 1999 - wird hierzulande sehr kritisch gesehen. Zwar sei Deutschland mit seiner international wettbewerbsstarken Wirtschaft nach Überwindung der Krise Anfang des Jahrtausends sehr erfolgreich gewesen, aber das Ziel der Lissabon-Strategie aus dem Jahr 2000, die Europäische Union bis 2010 zur wettbewerbsfähigsten Region der Welt zu machen, wurde nicht erreicht. In der Tat ist Europa seit der Einführung des Euro im Vergleich mit den anderen wichtigen Regionen der Welt wirtschaftlich zurückgefallen, besonders nach der Finanzmarktkrise und der Großen Rezession (2008/9). Entgegen der hierzulande herrschenden Meinung kommen die Beiträge dieses Bandes zur Wirtschaftspolitik zum Ergebnis, dass insbesondere die deutsche Finanzpolitik und die Lohnpolitik keine erfolgversprechenden Vorbilder für Europa waren, denn sie haben in der rotgrünen Zeit eine mehrjährige Stagnation erzeugt. Der weithin gelungene Versuch, dem Euroraum Austeritätspolitiken aufzuzwingen - die in Deutschland selbst seit der Krise 2008 nicht mehr praktiziert wurden, was Wachstum zuließ - hat ganz wesentlich zur europäischen Krise beigetragen.