Carsten Herrmann-Pillath
"Institutionelle und Evolutorische Ökonomik" · Band 12
472 Seiten ·
39,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-283-9
(April 2000
)
Dieses Buch versucht, Transdisziplinarität in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften systematisch zu begründen. Eine evolutionstheoretische Integration wird entwickelt, die in der modernen biologischen Anthropologie wurzelt und an der wenig reflektierten Verbindung zwischen Evolutionsbiologie und Geisteswissenschaft ansetzt. Die theoretische Unvollständigkeit der neueren Institutionenökonomik wird zum Anlass genommen, die Theoriefähigkeit singulärer Phänomene zu thematisieren, und die transdisziplinäre Brücke auf ein anthropologisch fundiertes Konzept der "Macht" zu stützen. Dogmenhistorisch wird damit an die deutschsprachige Ordnungstheorie (u.a. Eucken) ebenso angeknüpft wie an den amerikanischen Institutionalismus (vor allem Veblen). So wird auch der Begriff der "Kultur" als Phänomen der Ordnung singulärer Phänomene in der Zeit inhaltlich bestimmbar: Im Gegensatz zu neueren kognitionswissenschaftlichen Ansätzen wird besonders die Rolle der Emotionen betont. "Kultur" als theoretisches Konzept ist die eigentliche Lösung der "großen Antinomie" zwischen Theorieentwicklung und Singularität von Prozessen in historischer Zeit. Das entsprechend ontologisch differenzierte und vielfältige Bild der wirtschaftlichen Wirklichkeit verändert auch die Perspektiven wirtschaftspolitischen Handelns, das sich im Spannungsfeld theoretischer Erklärbarkeit und Unmöglichkeit der Prognose der Evolution komplexer Systeme ereignet. Letzten Endes muß eine Verankerung in bewußten Werthaltungen gesucht werden.
Das Buch ist eine Sammlung von zum Teil unveröffentlichten methodologischen Aufsätzen, die in den letzten Jahren verfasst wurden und verschiedene Fragen zu beantworten suchen, die gegenwärtig in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften intensiv debattiert werden.
Einführung