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Joseph Alois Schumpeter – Ein Sozialökonom zwischen Marx und Walras

Personenregister

"Ökonomische Essays"  · Band 12

78 Seiten ·  12,00 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-508-3 (June 2005) )

 

Was seine grundlegenden Ideen anbelangt, so ist Schumpeters Werk durch eine erstaunliche Kontinuität gekennzeichnet. Das Hauptaugenmerk gilt von Anfang an dem Problem der "wirtschaftlichen Entwicklung" - der Frage, warum sich die Wirtschaft unaufhörlich aus sich selbst heraus verwandelt.

Dieser Essay beschäftigt sich mit Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des großen Sozialwissenschaftlers. Dessen Denken bewegt sich im Spannungsfeld der allgemeinen Gleichgewichtstheorie von Léon Walras und der Theorie der Kapitalakkumulation und der damit einhergehenden Entfaltung der sozialen Produktivkräfte von Karl Marx. Erstere versucht die zentripetalen, auf ein Gleichgewicht drängenden Kräfte abzubilden, letztere die zentrifugalen, vom Gleichgewicht wegführenden Kräfte. Schumpeter, so könnte man überspitzt sagen, beginnt als undisziplinierter Walrasianer und endet als disziplinierter Marxianer. Er beginnt als einer, der die Walrassche Theorie des allgemeinen ökonomischen Gleichgewichts über alles schätzt, der aber erkennt, dass diese die dynamischen Triebkräfte und anarchischen Tendenzen des Systems nicht abzubilden vermag. Er endet als Prophet des Sozialismus, aber nicht in der von Marx vermuteten Weise eines revolutionären Umsturzes, sondern eher friedlich, als Resultat eines langwierigen Prozesses der graduellen sozio-ökonomischen Transformation.

Schumpeters Überlegungen kreisen um die Rolle unternehmerischer Innovationen und des dadurch ausgelösten Prozesses der "kreativen Zerstörung". Sein Denken hat zahlreiche Forschungsrichtungen beeinflusst und tut dies immer noch, darunter die Theorie der langen Wellen wirtschaftlicher Entwicklung, die evolutorische Ökonomik und die sog. "Schumpeterschen" Modelle des endogenen wirtschaftlichen Wachstums.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.8.2005 ()

"Der Name des Autors ist bei dieser äußerst lesenswerten kleinen Schrift gleichsam Programm. Dem Grazer Ökonomen Heinz Kurz ist das Kunststück gelungen, auf gerade einmal 65 Seiten ein umfassendes Portrait und eine kluge Einordnung des Werkes Joseph Alois Schumpeters vorzulegen. Damit ist jedem Leser rasch geholfen, der bisher mit dem großen Theoretiker der ökonomischen Dynamik - über die üblichen Assoziationen mit dem "Pionierunternehmer" und der "schöpfrischen Zerstörung" hinaus - nicht viel anfangen konnte. Und wer mit Schumpeters Werk vertraut ist, profitiert von der Verortung des Ökonomen zwischen Marx und Walras - und von dem Aufspüren der vielen logischen Widersprüche, in denen sich der genialische Heißsporn immer wieder verheddert hat. ...

Der Autor beginnt mit einem Überblick über das facettenreiche, unstete, von Fiasko zu Fiasko steuernde Leben Schumpeters, widmet sich dann der akademischen Karriere und den vielen Schicksalsschlägen und schließt ab mit einem Überblick über die wichtigsten Werke und deren Wirkungsgeschichte. Kurz schreibt mit Präzision und Feingespür. Sehr überzeugend arbeitet er dabei jene Charakterzüge und komplexen Prägungen Schumpeters heraus, die sein Werk spürbar beeinflußt haben - von seiner Arroganz und einem gewissen spielerischen Opportunismus bis hin zu seiner Depressivität und einem tiefen Kulturpessimismus, der ihn auch den Zerfall des Kapitalismus prognostizieren läßt. Allerdings sieht er den Grund anders als Marx durchaus nicht in einer ökonomischen Gesetzmäßigkeit, sondern in der moralischen Unzuverlässigkeit der Intellektuellen. ..."




the author
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Heinz D. Kurz
Heinz D. Kurz Institut für Volkswirtschaftslehre und Fellow am Graz Schumpeter Centre, Karl-Franzens-Universität Graz. [weitere Titel]
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • "Der Name des Autors ist bei dieser äußerst lesenswerten kleinen Schrift gleichsam Programm. ..."
    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.8.2005 mehr...
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