542 Seiten
38,00 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1358-9
(Januar 2019)
Hardcover, Fadenheftung
Seit vielen Jahren ist der in Österreich geborene Ökonom Joseph A. Schumpeter, der seine letzten zwei Lebensjahrzehnte lehrend und forschend in den USA verbrachte, in aller Munde. Die Bezüge auf ihn sind allerdings keineswegs einheitlich. Viele von jenen, die für künftige gesellschaftliche Entwicklungen den Schwerpunkt weiter einseitig in technischen Innovationen suchen, propagieren Schumpeter als deren wichtigsten Verfechter.
Natürlich haben Innovationen, hat die Durchsetzung neuer Kombinationen, die "schöpferische Zerstörung", wie Schumpeter das in seinem Werk "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" nannte, auch etwas mit technischen Veränderungen zu tun. Aber die bloße technische Erfindung ist noch keine ökonomische Innovation. Und vor allem war Schumpeter nicht nur Ökonom, sondern ein umfassender Gesellschaftstheoretiker. Gegenüber den Fortschrittstheoretikern seiner Zeit war er willens und in der Lage, die Probleme, Schwächen und Risiken der kapitalistischen Entwicklung herauszuarbeiten, darunter die Erosion des ursprünglichen Unternehmertums.
Der Band liefert ebenso repräsentative wie vielfältige Sichtweisen.
Eine Welt des wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Wandels hat vor rund hundert Jahren Joseph Schumpeter nachdrücklich beschrieben. In einer Welt des wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Wandels leben wir heute. Da liegt die Frage nahe: Was kann uns ein so eminenter Sozialwissenschaftler wie Joseph Schumpeter heute noch sagen? In einem umfangreichen Sammelband gehen eine große Zahl von Autoren dieser Frage nach.
Gunnar Sohn im Bibliotheksgespräch mit dem WDR-Journalisten David Eisermann am 28.10.2019. Weitere Informationen dazu finden sie hier.
Gunnar Sohn in seinem Blog über die aktuelle Bedeutung Schumpeters und die marktzerstörende Wirkung der Internetökonomie:
"Schumpeter lesen und danach die Plattform-Giganten zerschlagen
"Die Informationstechnologie ist möglicherweise nicht mit einer Marktwirtschaft vereinbar, zumindest nicht mit einer Wirtschaft, die in erster Linie von Marktkräften reguliert wird." Diese These von Paul Mason elektrisiert nicht nur den Autor Professor Lutz Becker, sondern ist sinnbildlich für den Forscherdrang aller Wirtschaftswissenschaftler, die am Band "Schöpferische Zerstörung und der Wandel des Unternehmertums - Zur Aktualität von Joseph A. Schumpeter" mitgewirkt haben - der Autor dieser Kolumne zählt dazu. Schumpeter eignet sich in besonderer Weise, auch die aktuellen netzökonomischen Tendenzen unserer Volkswirtschaften zu diskutieren, ohne profan beim Begriff der "schöpferischen Zerstörung" stehen zu bleiben, wie es fast alle sogenannten Keynote Speaker für die digitale Transformation betreiben. Sie zitieren Schumpeter, sie lesen ihn aber nicht. Das ist schade. Denn Schumpeter sieht die Ökonomie nicht als Glasperlenspiel, sondern als sozialwissenschaftliches Phänomen. Darauf macht Lambert T. Koch im Vorwort des Schumpeter-Buches aufmerksam. Mit ihm gelingt es, die dogmatische Verkrustung der Ökonomik zu durchbrechen und sie wieder als entwicklungsoffene Wissenschaft zu formieren. ..."Die Durchsetzung neuer Kombinationen, schöpferische Zerstörung und die Rastlosigkeit des Kapitalismus
Die Neuerfindung des Neuen
Schumpeter und die modernen Marktdynamiken
Dominante Logiken
Schwellenländer in der Weltwirtschaft
Strategien zur schöpferischen Vermeidung von Monopolen in innovativen Branchen
Vom Datenkapitalismus zum Datensozialismus?
Elektrisches Licht und Taschenlampen
Der Schumpetersche Unternehmer in der Geschichte der ökonomischen Analyse
Lebendiges Unternehmertum als revolutionärer Entwurf
Unternehmen als strukturelle Kraft
Climate Entrepreneurship
Youth Entrepreneurship Education
Eine Frage der Zeit?
Ökonomik als Gesellschaftswissenschaft
Schumpeters blinder Fleck
Kapitalismus, Populismus, Demokratie
Schumpeter und die Weltwirtschaftskrise
Dionysische Störungen
Schumpeter über Marx als Ökonomen
Wenn Volkswirtschaften in Routine ersticken