Aus dem Einleitung:

Die chemische Industrie besitzt eine große Umweltrelevanz. Sie hat einen hohen Bedarf an Rohstoffen und Energie, verursacht Emissionen, die zur Umweltbelastung beitragen, produziert und verwendet Chemikalien mit teilweise gefährlichen Eigenschaften. Sie steht allerdings auch am Anfang von Wertschöpfungsketten und kann mit ihren Produkten Umweltentlastungspotentiale in anderen Branchen und bei Verbrauchern eröffnen.

In den letzten Jahrzehnten, besonders seit den folgenschweren Störfällen der siebziger und achtziger Jahre, hat die chemische Industrie einiges für mehr medienübergreifenden, produktionsintegrierten Umweltschutz geleistet. Rechtliche Vorgaben wie die Umsetzung der europäischen Richtlinie zur Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen aus Industrieanlagen (IVU-Richtlinie) (EU 2008) und flankierende Maßnahmen durch die Forschungspolitik tragen dazu bei, dass neue material- und energieeffiziente Produktionsverfahren entwickelt werden. Innovative Techniken der chemischen Industrie steigern die Wettbewerbsfähigkeit und bieten Chancen für den Umweltschutz und die Beschäftigung in Deutschland. Dennoch ist das Ziel einer globalen nachhaltigen Entwicklung und einer nachhaltigen Chemieproduktion noch nicht erreicht. Deutschland ist ein weltweit wichtiger Chemiestandort und daher besonders gefordert, eine nachhaltige Chemieproduktion zu entwickeln und diese im Hinblick auf die globale Verantwortung der Unternehmen auch an allen anderen Standorten umzusetzen. Eine nachhaltige Entwicklung ist nur bei einer starken, schnellen Verbreitung von guten Beispielen möglich. Zur Umsetzung tragen Managementinstrumente und verstärkte Informations- und Kommunikationsanstrengungen bei.