Josef Wieland (ed.)
"Studien zur Governanceethik" · Band 10
250
Seiten ·
34,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN
978-3-89518-859-6
(April 18, 2011)
)
Firmen, so wie wir sie heute kennen, entstehen mit dem Beginn der Neuzeit in Europa und später in Nordamerika. Sie sind kein Produkt des Marktes, sondern verdanken ihre Existenz von Anfang an der Politik und der Entwicklung moderner Gesellschaften. Sie sind organisationale Körper, legale und intelligible Formen, mit deren Hilfe die westlichen Gesellschaften ihre wirtschaftlichen Aktivitäten neu und vor allem effizienter und effektiver strukturierten. Die Mehrung des privaten, aber vor allem auch des gesellschaftlichen Wohlstands war daher nicht nur das Ziel dieser Innovation, sondern auch deren Legitimation. Gegenwärtig stellt sich die Frage, was der gegenwärtig sich vollziehende Wandel zu einer globalen Vernetzung der Welt für die weitere Entwicklung dieser wirtschaftlichen Organisationsform bedeuten könnte und bedeuten wird. Wo also liegt die Zukunft der Firma, welchen thematischen und strukturellen Herausforderungen wird sie sich stellen müssen?
In einem Satz lassen sich die Beiträge zu einer Antwort auf die soeben gestellten Fragen folgendermaßen zusammenfassen: Die Firma der Zukunft wird ein normatives Netzwerk von Verträgen, sozialen und gesellschaftlichen Beziehungen sein.
Dass Unternehmen normative Aufgabenstellungen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeiten akzeptieren müssen, ist im wissenschaftlichen Diskurs zwar nicht unbestritten, aber auch nicht unbekannt. Das systematische Management der normativen Seite der Firma aber wird zukünftig grundlegend an Bedeutung gewinnen.
Alle Beiträge des Bandes sind auf einem hohen theoretischen Niveau und zielen auf ein innovatives Verständnis der zukünftigen Form der Unternehmung. Mit ihrer kritischen Weiterentwicklung der Governanceethik liefern einige wertvolle Einsichten für die weitere Diskussion.