Das Leitbild einer Ökologie der kurzen Wege steht im Zentrum der von Professor Gottwald entwickelten agrarethischen und ernährungskulturellen Überlegungen zur Ernährungswende. Ohne eine ethische und politische Wende, die sich an Gerechtigkeit, Souveränität, der Würde des Lebens und an der Re-Regionalisierung orientiert, werden Lebensmittelskandale, Pandemien, Tierquälerei und Umweltverbrauch notwendige Folgen der städtischen Essgewohnheiten bleiben.
Das Buch verdeutlicht, warum wir so leben, wie wir essen und warum wir jetzt anders essen müssen, damit auch künftige Generationen noch gut zu essen haben.
Eine ökologische Agrar- und Ernährungskultur ist nachhaltig, kann die Welt ernähren und trägt zum Erhalt von Vielfalt bei Pflanzen und Tieren sowie von multifunktionalen bäuerlichen Betrieben bei. Die Wende liegt in der Hand von Gemeinschaften aus Bauern, Verarbeitern, Vermarktern und Kunden, die Gesundheit, Genuss und Zukunftsverantwortung rund um Essen und Trinken anstreben.
P.S., 26/2014, 3. Juli
(Hans Steiger)
"Hier sei in Kürze auf eine Schriftenreihe hingewiesen, die das Kernziel im Visier hat: eine erneuerte "Agrikultur im 21. Jahrhundert". Bisher erschienen fünf Bände. Darunter eine Textsammlung von Gottwald zum 25-Jahr-Jubiläum der Schweisfurth-Stiftung: Esst anders!" Wobei als Titel auch "Denkt anders!" gepasst hätte. Denn im ersten Teil werden vor allem "ethische Dimensionen ökologischer Landwirtschaft" ausgeleuchtet, samt ihrer agrar-, sozial- und wirtschaftsethischen Elementen. ... Vielleicht wirkte diese ethisch motivierte Agrarstrategie beim Erscheinen des Buches noch etwas exotisch. Inzwischen fundiert sie eine mit Slow Food, Urban Gardening oder Urban Farming fast schon zur Mode gewordene Praxis."
Oya 19, März/April 2013, S. 88
(Farah Lenser)
"Franz-Theo Gottwald entwirft hier die Vision einer modernen Gesellschaft, die das Leben auf der Scholle zu einem attraktiven, mltifunktionalen Kulturraum auch für innovative Handwerker und Städter ungestaltet und die am Gemeinwohl orientierte Werte der ursprünglichen bäuerlichen Gesellschaft für den Aufbau einer solidarischen Gemeinschaft nutzt."
"Die konventionelle und ökologische Landwirtschaft werden unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Entwicklung verglichen. Biotechnologie wird kritisch beleuchtet und bei der Beurteilung nachhaltiger Wirtschaft nicht nur auf Ressourcenschonung, sondern auch auf die Folgen für Natur, Lebensraum und Gesellschaftspolitik hingewiesen.
Gottwald setzt die Agrarkultur in einen ethisch-kulturellen Kontext und eröffnet damit neue Sichtweisen. Esskultur steht in einer engen Beziehung zur Produktion der Lebensmittel ? zur Agrikultur. Letztendlich werden diese Kulturen in die Lebenskultur eingebettet, der sich die Kulturpolitik zu widmen habe.
Dieses Buch ist ein in acht Kapitel gegliederter Appell, nicht nur anders zu essen sondern auch anders zu leben. Gleichzeitig sind das derzeit geltende Wertesystem zu überdenken und Informationen von Wirtschaft und Politik zu hinterfragen."
Bibliotheksnachrichten 2/2011, S. 215
(Walter Spielmann)
"Das klingt zunächst abstrakt. Doch wenn im Einzelnen von der "Praxis ökologischer Landwirtschaft", von der "Würde des Lebens", vom "Mitgeschöpf Tier", von einer "zukunftsfähigen Entwicklung des Landes" und nicht zuletzt "von der Lust, informiert zu essen und zu trinken", die Rede ist, dann mag man/frau ahnen, wie reizvoll und im besten Fall auch nachhaltig sinnvoll es sein kann, diesen Band zur Hand zu nehmen."
Rundschau für Fleischhygiene und Lebensmittelüberwachung, 5/2011
(Margit Schoo)
"Dieses Buch ist ein in 8 Kapitel gegliederter Appell, nicht nur anders zu essen sondern auch anders zu leben. Gleichzeitig sind das derzeit geltende Wertesystem zu überdenken und Informationen von Wirtschaft und Politik zu hinterfragen.
Die konventionelle und ökologische Landwirtschaft werden unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Entwicklung verglichen. Biotechnologie wird kritisch beleuchtet und bei der Beurteilung nachhaltiger Wirtschaft nicht nur auf Ressourcenschonung, sondern auch auf die Folgen für Natur, Lebensraum und Gesellschaftspolitik hingewiesen.
Lebendige Erde 3/2011, S. 53
"Welche Wege führen zur Agrarkultur des 21. Jahrhunderts? Wie kann sie ökologisch und nachhaltig gestaltet werden, auch die Ernährungskultur? Dazu braucht es kulturelle Grundlagen, Werte, wie sie im Ökolandbau verbreitet sind. Gottwald, Theologe, Vorstand der Schweisfurth-Stiftung und Hochschullehrer für Agrar-Umwelt und Ernährungsethik, geht den ethischen Dimensionen eines nachhaltigen Landbaus nach und beschreibt Nachhaltigkeit als "In-Beziehung-Sein", z.B. zwischen Stadt und Land, aber auch zu den Mitgeschöpfen."