Bernd Hansjürgens, Nele Lienhoop
"Ökologie und Wirtschaftsforschung" · Band 96
152
Seiten ·
24,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN
978-3-7316-1144-8
(July 2015)
)
Die ökonomische Bewertung von Natur und Biodiversität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Immer häufiger werden ökonomische Argumente im Naturschutz verwendet. Befürworter des ökonomischen Ansatzes versprechen sich davon ein stärkeres Bewusstsein für die Leistungen der Natur und eine bessere Berücksichtigung von Naturschutzaspekten in politischen Entscheidungen.
Gegenüber dem ökonomischen Zugang zum Thema "Natur und Biodiversität" besteht aber auch Skepsis. So wird eine "Kommodifizierung" und "Finanzialisierung" von Natur befürchtet. Es wird der ökonomischen Bewertung vorgehalten, dass sie ethisch nicht vertretbar sei, technische Mängel in der Durchführung aufweise und zudem im politischen Prozess zu inakzeptablen Ergebnissen führe.
Dabei ist zu beachten, dass die Kritik an der ökonomischen Bewertung teilweise auf fehlenden Kenntnissen der umweltökonomischen Grundlagen beruht. Einige Einwände gegen den ökonomischen Bewertungsansatz sind aber auch berechtigt. Was vor diesem Hintergrund dringend geboten erscheint, ist eine Auseinandersetzung mit dem ökonomischen Ansatz der Bewertung von Natur und Biodiversität sowie den damit verbundenen Möglichkeiten und Grenzen.
Hierzu möchte das vorliegende Buch einen Betrag leisten. Es richtet sich vor allem an Nichtökonomen, die in den Bereichen Naturschutz, Biodiversität und Ökosystemleistungen tätig sind und in diesem Kontext Entscheidungen treffen müssen. Neben Vertretern aus der Wissenschaft und Experten aus der Praxis ist dieses Buch auch für Studierende des Fachs Umweltökonomik geeignet.
Bernd Hansjürgens und Nele Lienhoop, beide selbst Protagonist/innen des deutschen TEEB-Prozesses, nehmen in ihrem Buch "Was uns die Natur wert ist" Bezug auf diese Diskussionen, erklären Ansätze zur ökonomischen Bewertung und gehen dabei auf zahlreiche Kritikpunkte an diesen Ansätzen ein. ...
Das Buch hat jedoch durchaus das Potenzial, die oft emotional geführte Debatte zwischen Naturschutz und Ökonomie etwas zu rationalisieren und die Fronten leicht aufzuweichen. Es zeigt, dass Ökonom/innen auch Naturschutz im Kopf haben können und dass Naturschützer/innen manchmal ökonomischer denken, als ihnen bewusst ist."