"Wirtschaftswissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung" · Band 3
367 Seiten
38,00 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-634-9
(April 2008)
Das Buch erhielt am 15.11.2007 den Förderpreis Ernährungskultur der Universität Kassel. Der mit 5. 000 Euro dotierte Preis zeichnet jährlich innerhalb des deutschsprachigen Raums wissenschaftliche Arbeiten und praxisorientierte Projekte aus, die den Leitgedanken der Ernährungskultur entsprechen und Impulse für die Verbraucherbildung geben.
Köln, 21.5.2008. Ernährung, Kultur, Lebensqualität - Wege regionaler Nachhaltigkeit steht für Idee und Ergebnisse eines vierjährigen Forschungsprojektes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung am Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gefördert wurde. Um Strategien für eine nachhaltige Entwicklung im Ernährungssektor zu formulieren und umzusetzen, wurden zwischen 2003 und 2007 in Ostfriesland ernährungskulturelle Praktiken, Orientierungen und Angebote untersucht. Dabei wurden sowohl ökonomische als auch kulturelle und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt und ein Forschungsansatz gewählt, der Kategorien der Kulturforschung mit der Planungs- und Aktionsmethodik betriebswirtschaftlicher Modelle verknüpft. Mit Hilfe der OSSENA-Strategie des Interpretierens, Intervenierens und Institutionalisierens konnte eine Reihe von Impulsen für die Entwicklung von Nachhaltigkeit in der Modellregion gegeben werden.
Der Band versammelt die wissenschaftlichen Beiträge, die im Rahmen des Projektes "OSSENA - Ernährungsqualität als Lebensqualität" auf öffentlichen Tagungen und Workshops an der Universität Oldenburg zwischen 2006 und 2007 vorgetragen worden sind und nicht nur die Fachdiskussion, sondern auch die Projektarbeit begleitet und gefördert haben. Zu Wort kommen sowohl die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projektes selbst wie auch eingeladene Referentinnen und Referenten, die aus ihrer fachdisziplinären Perspektive das Projekt beleuchten. Im Sinne des ausdrücklich ernährungskulturell ausgerichteten Projektes sind neben den Wirtschaftswissenschaften kulturwissenschaftliche, philosophische, historische, soziologische, theologische, geographische und pädagogische Positionen vertreten, die das Feld (nachhaltige) Ernährungskultur als Querschnittsaufgabe beleuchten. In den Sektionen "Kulturelle Identität und Vertrautheit", "Regionalität und Transparenz", "Alltagsadäquatheit und Kompetenz" werden neben den Beiträgen externer Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis auch die Ergebnisse des Projektes präsentiert.
Vorwort
Irene Antoni-Komar, Reinhard Pfriem, Thorsten Raabe und Achim SpillerZur Einführung
Uwe SpiekermannTEIL 1: Kulturelle Identität und Vertrautheit
Irene Antoni-KomarTEIL 2: Regionalität und Transparenz
Nina Stockebrand und Achim SpillerTEIL 3: Alltagsadäquatheit und Kompetenzen
Jürgen HasseErnährung ist ein in hohem Maße kulturell geprägter Bereich des menschlichen Alltags. Was wir essen, wie wir essen und welche Bedeutungen damit verbunden sind, ist kulturell geprägt und wird in alimentären Praktiken (re)produziert.
Diese Annahmen ziehen sich durch den ganzen Band, der den dritten Teil der Reihe "Wirtschaftswissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung" bildet. Die Beiträge wurden im Rahmen des Projektes "OSSENA - Ernährungsqualität als Lebensqualität" auf Tagungen und Workshops an der Universität Oldenburg von beteiligten Wissenschaftlern und externen Referenten vorgetragen. Das Forschungsprojekt fand in den Jahren 2003 bis 2007 in Ostfriesland statt, untersuchte ernährungskulturelle Praktiken, Orientierungen und Angebote und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Kulturforschung wurde hier mit betriebswirtschaftlichen Modellen so kombiniert, dass der rote Faden "nachhaltige Ernährungskultur" stets im Auge behalten wurde.
Auch die auf den ersten Blick so unterschiedlich wirkenden Beiträge der Referenten gehen zwar von Standpunkten der Philosophie, Soziologie, Geographie oder Pädagogik aus, fokussieren aber das Ernährungskulturelle gleichermaßen. Titel wie "Erst das Fressen, dann die Moral?", "Zum A. zählen alle Landbewirtschaftungsformen, die auf die Anwendung von Mineraldüngern, chemischen Pflanzenschutzmitteln (biologische Schädlingsbekämpfung) sowie Futtermittelzusätzen verzichten. Alternativer Landbau zwischen Aldi und Wochenmarkt" oder "Ernährung als Dimension sinnlicher Erfahrung" repräsentieren eine Alltagsnähe, die sich neben wissenschaftlichem Fundament in den gut verständlich geschriebenen Texten wiederfindet. Und die ersten beiden Schritte der OSSENA-Strategie kann der Leser sogar selbst aktiv mitverfolgen: erst interpretieren, dann intervenieren. Die Institutionalisierung als dritter Schritt ist dann vielleicht gar nicht mehr nötig.
Ausdifferenzierung des Selbstverständlichen
Das OSSENA-Projekt: Strategie und Ergebnisse
Zwischen Krise und Chance - Kulturelle Identität als Möglichkeitsraum
Erst das Fressen, dann die Moral?
Wer isst, ist eigensinnig.
Ernährungsprozesse und nachhaltige Entwicklung: Alimentäre Biographien und Kompetenzen
Ernährungsbildung in Unterricht und Schulprofil
Von der "falschen Ernährung" zum "essenden Menschen" - Perspektivwechsel in der Lern- und Lebenswelt Schule
Körperbilder und Körperinszenierungen von Jugendlichen - Ernährungsbildung versus Körperkultur
"Da gehen nur die anderen hin" - (Ernährungs-)bildung und jugendkulturelle Differenzen
Weibliche Leiberfahrung im Kontakt Ernährung
Iss mit mir, trink mit mir, geh mit mir hoam
Authentizität als Erfolgsfaktor im Regionalmarketing: Eine erste Skizze
Konsum und Regionalisierung. Das Beispiel Sachsen im 20. Jahrhundert
Regionalvermarktung und Regionalentwicklung in Modellregionen - Synergien und Handlungsbedarf
Alternativer Landbau zwischen Aldi und Wochenmarkt
Der EU-Herkunftsschutz: Spezialitätenmarketing oder Protektionismus?
Ernährung als Dimension sinnlicher Erfahrung