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Heterodoxe Ökonomie

266 Seiten ·  19,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-772-8 (November 2009) )

 

Die heterodoxe Ökonomie umfasst eine Vielfalt von Strömungen. Dieses Buch stellt diese Ansätze und ihre zentralen Fragestellungen dar und geht auch der Frage nach, was diese Strömungen gemeinsam haben. Die Themen reichen von dem Verhältnis heterodoxer Ökonomieansätze zur Wirtschaftssoziologie über marxistische und postkeynesianische Ansätze bis hin zur Regulationstheorie und Theorien kapitalistischer Entwicklung in der Peripherie. Damit gibt der Band nicht nur einen kompakten Überblick über verschiedene heterodoxe Ansätze im deutsch- und englischsprachigen Raum, sondern auch Einblicke in die hierzulande weniger bekannten wirtschaftswissenschaftlichen Debatten in Frankreich oder Lateinamerika.

  • Hermann Rauchenschwandtner, Reinhard Pirker
    Wissenschaftstheoretische Grundlagen heterodoxer Ökonomie
  • Gertraude Mikl-Horke
    Das ökonomische Vorverständnis in Ansätzen der Wirtschaftssoziologie
  • Reinhard Pirker, Engelbert Stockhammer
    Die Marx'sche Ökonomie: von Marx zu aktuellen Debatten
  • Joachim Becker
    Regulationstheorie
  • Engelbert Stockhammer
    Effektive Nachfrage, Einkommensverteilung und Inflation. Keynesianische und Kaleckianische Ansätze
  • Elisabeth Springler
    Endogenes Geld und Instabilität auf Finanzmärkten. Postkeynesianische Ansätze
  • Joachim Becker, Oliver Schwank
    Theorien peripher kapitalistischer Entwicklung
  • Luise Gubitzer
    Feministische und Alternative Ökonomie
  • Andrea Grisold
    Zur ökonomischen Bedeutung von Massenmedien. Eine heterodoxe Erweiterung
Wirtschaft und Gesellschaft, 36. Jg., Heft 4 (2010) ()

"Insgesamt bietet das Buch einen sehr fundierten Überblick zu zentralen heterodoxen Schulen. Während sich das Gros der Artikel für den/die mit dem ökonomischen Diskurs vertraute LeserIn und damit auch als Grundlage für einschlägig Studierende als sehr zugänglich und wichtige Ausgangsbasis erweist, stellt sich der Artikel zur Kritik und Krisis der Ökonomie als relativ voraussetzungsvoll dar. Das Buch macht sehr deutlich, dass die manchmal vermeintlich als Schwäche titulierte Heterogenität heterodoxer Ansätze gerade ihre Stärke - ja ihren Kern - darstellt. Jegliche Vereingung auf eine Perspektive oder eine Versteifung auf mathematische Formalismen stellt sich angesichts der Komplexität des sozialen Verhältnisses Ökonomie als äußerst problemaisch heraus."

Intervention, 2010, Heft 2, S. 189-190 ()

"Wer bisher im deutschsprachigen Raum nach einem umfassenden Lehrbuch zu heterodoxer Ökonomie suchte, wurde nicht fündig. Dieser Sammelband stellt nun den ersten Versuch dar, die Bandbreite heterodoxer Ansätze umfassend darzustellen. Ein Vorteil ist dabei, dass die Autor|inn|en über umfassende Lehrerfahrung im Bereich heterodoxer Ökonomie verfügen.

Die meisten im Buch vorgestellten Ansätze werden im Rahmen des Vertiefungsfachs Heterodoxe Ökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien unterrichtet, welches jedoch in den nächsten Jahren auslaufen wird.

Die einzelnen Beiträge sind sehr gut gelungen und vermitteln einen soliden Überblick über die jeweiligen heterodoxen Ansätze. Für ein Abbild der weltweiten Heterodoxie fehlt allerdings eine umfassendere Auseinandersetzung mit der feministischen, evolutionären, institutionellen und ökologischen Ökonomie, welche im Buch nur am Rande behandelt werden, ohne dass ihnen jedoch ganze Beiträge gewidmet sind.

Obwohl die einzelnen Beiträge dem Ziel gerecht werden, heterodoxe Ökonomie nicht rein negativ, d.h. in Abgrenzung zur Mainstream-Ökonomie bzw. Neoklassik zu definieren, sind die größten Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Denkschulen negativ bestimmt: Bei allen heterodoxen Ansätzen wird die Bedeutung von Unsicherheit im Gegensatz zur Neoklassik hervorgehoben, welche eine »durchgängige Transparenz ökonomischer Entscheidungen und Erwartungen« (9) annehme. Die Rolle von historischer Zeit wird betont - wiederum in Abgrenzung zur Neoklassik, welche ausschließlich auf Basis logischer Zeit argumentiere. Konventionen und Institutionen spielen bei allen heterodoxen Ansätzen eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zur Neoklassik wird der Anspruch auf einen interdisziplinären Zugang, eine erkenntnistheoretische Fundierung der eigenen wissenschaftlichen Arbeit und Methodenpluralismus erhoben. Blindes Vertrauen in den Marktmechanismus wird abgelehnt, Märkte werden vielmehr als »soziale Prozesse« (207) verstanden, auf denen es asymmetrische Machtbeziehungen gebe. Eine »Auseinandersetzung mit den Machtstrukturen der Gesellschaft« (149) sei deshalb notwendig. Und um Machtstrukturen zu untersuchen, müsse der methodologische Individualismus der Neoklassik überwunden werden. Was jedoch nicht entwickelt wird, ist eine positive Definition von Heterodoxer Ökonomie, die mit konkreten politischen Empfehlungen verbunden ist. Zwar diskutieren einzelne Beiträge politische Maßnahmen, sie beziehen sich dabei jedoch kaum aufeinander. Dabei wäre gerade jetzt, wo die Mainstream-Ökonomie durch die aktuelle Krise geschwächt ist, die Entwicklung heterodoxer Politikmaßnahmen besonders wichtig.

Insgesamt gelingt es dem Buch, dem Anspruch einer umfassenden aber auch hörsaaltauglichen Darstellung heterodoxer Ansätze gerecht zu werden. Ein wenig zu kurz gekommen ist eine Ausarbeitung der Gemeinsamkeiten der verschiedenen heterodoxen Ansätze, und leider fehlt eine konsistente Darstellung grundlegender Politikalternativen. Wünschenswert wäre daher eine Fortsetzung des Buchs, in der unter anderem die Frage behandelt wird, wie eine Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik aussehen könnte, die die Stärken der verschiedenen heterodoxen Ansätze verbindet."



Analyse und Kritik, 20.8.2010

"Dass ökonomische Theorie durchaus heterodox, d.h. anderer Meinung sein kann, zeigt der Sammelband "Heterodoxe Ökonomie". Acht AutorInnen führen in kurzen Aufsätzen in postkeynesianische und marxsche Theorie ein, skizzieren die sogenannte Regulationstheorie, deren bekanntestes Kind wohl der Begriff "Fordismus" ist, sowie soziologische und medientheoretische Zugänge. Was fehlt, ist ein Aufsatz zu feministischer Ökonomiekritik. Ansonsten repräsentiert der Sammelband die relevantesten Stränge heterodoxer Ökonomie. Alle Beiträge grenzen sich von der Software des Neoliberalismus ab, derNeoklassik. Sie zeigen, dass gegen den Mainstream Zeit und Raum sowie (Macht)Institutionen im Rahmen einer ökonomischen Theorie mitgedacht werden müssen. Sonst geht eine Theorie an dem vorbei, was Kapitalismus wesentlich macht."


the authors
Prof. Dr. Reinhard Pirker
Reinhard Pirker ist außerordentlicher Professor am Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien. [weitere Titel]
Engelbert Stockhammer
Engelbert Stockhammer King's College London [weitere Titel]
a.o. Prof. Dr. Joachim Becker
Joachim Becker is Associate Professor at the Institute for International Economics and Development at Wirtschaftsuniversität Wien, presently he is Invited Professor for International Development at Universität Wien. Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Außenwirtschaft und Entwicklung [weitere Titel]
Hermann Rauchenschwandtner
ist Lektor am Volkswirtschaftlichen Department der Wirtschaftsuniversität Wien, an der Fachhochschule des BFI Wien und Dozent an der Wissenschaftlichen Hochschule in Lahr/ Schwarzwald. [weitere Titel]
Prof. Dr. Andrea Grisold
Andrea Grisold ist Universitätsprofessorin am Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien. Forschungsschwerpunkte: Politische Ökonomie der Medien; Wandel der ökonomischen und regulativen Determinanten von Kulturindustrien; Neuere Entwicklungen der Wirtschaftspolitik. [weitere Titel]
Prof. Dr. Gertraude Mikl-Horke
Gertraude Mikl-Horke Gertraude Mikl-Horke ist Professorin am Institut für Soziologie und empirische Sozialforschung der Wirtschaftsuniversität Wien. Forschungsschwerpunkte: Wirtschaftssoziologie, Theoriegeschichte der Sozialwissenschaften, Arbeits- und Industriesoziologie. [weitere Titel]
Oliver Schwank
Oliver Schwank ist Ökonom und lebt in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind Industriepolitik und industrielle Entwicklung in Südafrika. [weitere Titel]
Elisabeth Springler
Elisabeth Springler Elisabeth Springler ist Universitätsassistentin am Institut für Geld- und Finanzpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen: Post-Keynesianische Geldtheorie, Wohnungswirtschaft, sowie Regionalentwicklung. [weitere Titel]
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • Wirtschaft und Gesellschaft, 36. Jg., Heft 4 (2010) mehr...
  • "Insgesamt gelingt es dem Buch, dem Anspruch einer umfassenden aber auch hörsaaltauglichen Darstellung heterodoxer Ansätze gerecht zu werden." ...
    Intervention, 2010, Heft 2, S. 189-190 mehr...
  • "repräsentiert der Sammelband die relevantesten Stränge heterodoxer Ökonomie" ...
    Analyse und Kritik, 20.8.2010 mehr...
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