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 Startseite » Ethik  » Wirtschafts- & Governanceethik 

St. Galler Wirtschaftsethik

Programmatik, Positionen, Perspektiven

"Ethik und Ökonomie"  · Band 16

375 Seiten ·  17,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1146-2 (July 2015) )

Hardcover

 
Wissenschaftler_innen des Instituts für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen engagieren sich seit bald drei Jahrzehnten in der akademischen und öffentlichen wirtschaftsethischen Diskussion. Besonderes Kennzeichen der St. Galler Wirtschaftsethik war und ist eine grundlagenkritische Perspektive: Begriffe wie Gerechtigkeit und Verantwortung, Nachhaltigkeit und (integrativ verstandene) ökonomische Vernunft werden ernst genommen und nicht von vornherein der marktwirtschaftlichen Sachzwanglogik unterworfen. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Instituts für Wirtschaftsethik bietet dieser ungewöhnlich diskursiv angelegte Sammelband eine spannende Debatte über das Anforderungsprofil einer Wirtschaftsethik, die zur kritisch-normativen Bearbeitung der heutigen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft tragfähiges Orientierungswissen beisteuern kann. Das Buch regt Weiterführungen der wirtschaftsethischen Diskussion in vielfältige Richtungen an.

Teil I: Programmatik und Hintergründe

Thomas Beschorner, Peter Ulrich, Florian Wettstein
St. Galler Wirtschaftsethik - woher und wohin?

Thomas Hajduk, Thomas Beschorner
Fünfundzwanzig Jahre Institut für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen - ein kurzer historischer Rückblick


Teil II: Positionen und Rückfragen

Peter Ulrich
Grundideen und Entwicklungslinien integrativer Wirtschaftsethik

Martin Büscher
Integrative Wirtschaftsethik ist die bessere Wirtschaftswissenschaft (Korreferat)

Thomas Beschorner
Kulturalistische und Integrative Wirtschaftsethik. Zur Notwendigkeit einer Theorie der Anwendung

Johannes Hirata
Was ist gute soziale Praxis und wann ist diese möglich? (Korreferat)

Florian Wettstein
Business and Human Rights. Eine kritische Betrachtung aus der Perspektive der Integrativen Wirtschaftsethik

Ernst von Kimakowitz
Business and Human Rights: Welche Haltung sollen wir wollen? (Korreferat)

Reinhard Pfriem
Ein kulturalistischer Blick zurück nach vorn. Nicht nur eine Außenansicht auf 25 Jahre St. Galler Institut für Wirtschaftsethik

Pascal Dey
Wieso "kulturalistische Wirtschaftsethik", wenn "Soziologie des moralischen Urteils" doch viel treffender klingt? (Korreferat)

Ulrich Thielemann
Integrative Wirtschaftsethik oder: Das Ganze des Wirtschaftens denken, und zwar kritisch

Christoph Schank
Korreferat: Kritik und was danach? Zur Ökonomismuskritik in der Integrativen Wirtschaftsethik (Korreferat)


Teil III: Beobachtungen und Kommentare

Georges Enderle
"Business Ethics Walks on Two Legs" - auch in St. Gallen. Ein Gastkommentar

Philippe Mastronardi
Lassen sich kulturalistische und integrative Wirtschaftsethik integrieren? Beobachtungen zur Tagung

Ulrike Knobloch
Kritische Wirtschaftsethik aus Genderperspektive


Teil IV: Reflexionen und Perspektiven

Peter Ulrich
Kapitalismus, Kultur und Kritik. Transdisziplinäre Reflexionen zur wirtschaftsethischen Debatte

Thomas Beschorner
Erkundungen zu einem noch nicht gefundenen Ort des "moral point of view"

Florian Wettstein
Business and Human Rights: Über die Moral von der Geschichte. Gedanken zur Rolle der Ethik in der Diskussion zu Wirtschaft und Menschenrechten

Reinhard Pfriem
Moralische Werte und Normen entstehen aus den wirklichen Praktiken wirklicher Menschen - und dazu gehören wir auch. Ein Postskriptum

Ulrich Thielemann
Fahndungen nach dem geltungslogischen Sinn von "Wirtschaftsethik"
PS - Die linke Zürcher Zeitung,November 2015 ()

"Aus dem gleichen Verlag kommt ein dicker Band zur "St. Galler Wirtschaftsethik". In ihm wird eine Tagung dokumentiert, die 25 Jahre nach der Gründung des einschlägigen Uni-Instituts stattgefunden hat. Hübsch die Erinnerung zu Beginn: Alois Riklin, der 1982 neu Rektor der damaligen Handelshochschule wurde, habe bei seiner Antrittsrede ein Zitat von Karl Kraus verwendet: "Sie wollen Wirtschaftsethik studieren? - Dann entscheiden sie sich für das eine oder das andere!" In der Folge schuf er eine Forschungsstelle und einen Lehrstuhl, schliesslich 1989 ein ganzes Institut für Wirtschaftsethik, weil er seine Universität nicht nur als eine "Anstalt zum Züchten von tüchtigen Fachleuten" sah. Peter Ulrich und Ulrich Thielemann sind Namen, an die sich Interessierte erinnern. Sie wirkten dort in leitenden Funktionen und konnten mit ihren Themen, Thesen und Fragen, ihrer Ökonomismus- und Kapitalismuskritik recht unbequem werden; dementsprechend gab es auch politisch Streit. Insbesondere als Thielemann sich 2005 im Zusammenhang mit dem Komplex Bankgeheimnis, das damals noch ein totales Tabu war, Gedanken über "eine Art Diebstahl" am ausländischen Steuersubstrat machte. Als er dazu später vor dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestags noch als kritischer Experte auftrat, kam es zwar nicht gerade zur lautstark geforderten Entlassung. Aber der HSG-Rektor distanzierte sich öffentlich von seinem Professor.

Die einstigen Exponenten des Instituts waren beim Jubiläum prominent mit Referaten präsent. Ebenso der jüngere, moderatere Florian Wettstein als heutiger Direktor. Mit dem Beitrag von Ulrike Knobloch über "kritische Wissenschaft aus Genderperspektive" ist sogar eine Frau vertreten. Selten genug in diesem Bereich. Weil schon die Vorträge inhaltlich kontrovers, mit Korreferaten versehen und im Schlussteil, den "Reflexionen und Perspektiven", noch zusätzlich kommentiert sind, wird aus dem Konferenzband ein lebendiges Buch. Den leisen Zweifel an der Wirkung einer ethischen Abteilung in der insgesamt wohl nach wie vor neoliberal geprägten Kaderschmiede, der beim Lesen nie ganz verschwand, sah ich symbolhaft auf dem Cover gespiegelt. Oder interpretiere ich den Hinweis auf das dort mit einem Ausschnitt zur Illustration verwendete Gemälde zu frei? Gerhard Richter betitelte 1989 das abstrakte, nun im Bibliotheksgebäude der Uni hängende Bild mit "Illusionen". Vor einigen Jahren habe er es dann in "St. Gallen" umbenannt.

Übrigens: Alois Riklin - der oben erwähnte einstige Rektor der Uni St. Gallen und Sohn eines Bankdirektors - hat kürzlich für die durch FDP und SVP bekämpfte Wiederwahl von Gewerkschaftspräsident Paul Rechsteiner in den Ständerat geworben. Er tat das, weil dieser "als Politiker die Interessen der kleinen Leute vertritt" und "als Jurist für den demokratischen Rechtsstaat eintritt". Bemerkenswert. Bekanntlich hat sich der deutlich links profilierte Rechsteiner im zweiten Wahlgang erstaunlich klar gegen den rechtsbürgerlichen Kandidaten durchgesetzt."

  • Thomas Beschorner, Peter Ulrich und Florian Wettstein:
    St. Galler Wirtschaftsethik – woher und wohin?
  • Florian Wettstein:
    Business and Human Rights

  • the editors
    Prof. Dr. Thomas Beschorner
    Thomas Beschorner Professor für Wirtschaftsethik und Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik (HSG-IWE) an der Universität St.Gallen. [weitere Titel]
    Prof. Dr. Peter Ulrich
    Peter Ulrich Begründer der Integrativen Wirtschaftsethik. An der Universität St. Gallen war er von 1987 bis 2009 Inhaber des (ersten) Lehrstuhls für Wirtschaftsethik sowie Gründer und Leiter des dortigen Instituts für Wirtschaftsethik. [weitere Titel]
    Prof. Dr. Florian Wettstein
    Florian Wettstein Jg. 1975, Professor und Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen. [weitere Titel]
    dem Verlag bekannte Rezensionen
    • "lebendiges Buch" ...
      PS - Die linke Zürcher Zeitung,November 2015 mehr...
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