"Jahrbuch Die Wirtschaft der Gesellschaft" · Band 2
333 Seiten
34.80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1222-3
(September 2016)
"Not ist hierarchisch, Smog ist demokratisch." Auf diese Formel brachte Ulrich Beck Mitte der 1980er Jahre - ein damals prominentes Umweltproblem aufgreifend - seine These, Umweltrisiken wirkten egalisierend. Seit einiger Zeit wird in Bezug auf den Klimawandel intensiv über Fragen der internationalen Gerechtigkeit diskutiert. Zudem wird mittlerweile auch in Europa - wie in den USA bereits seit 30 Jahren - eine Debatte über die gesellschaftliche Verteilung von Umweltbelastungen geführt: Wer verursacht in welchem Ausmaß die Schäden und wer hat am meisten unter ihnen zu leiden? Im Zuge der Energiewende steigen die Stromkosten für private Haushalte, weshalb das Thema "Energiearmut" an Aktualität gewinnt. Damit wächst auch in Bezug auf die notwendige ökologische Transformation die Aufmerksamkeit für Verteilungsaspekte. Im zweiten Jahrbuch verdeutlichen VertreterInnen verschiedener Sozialwissenschaften, welche sozialen Problemlagen sie in der Umweltpolitik für entscheidend halten und wie sie vor diesem Hintergrund die aktuellen Reformherausforderungen der großen Transformation konturieren. Ethiker diskutieren die Bedeutung des neuen Begriffs "Umweltgerechtigkeit".
"Die Texte des ersten Teils etablieren, wieso umweltpolitische Eingriffe Macht- und Verteilungsfragen mitdenken müssen. Teil zwei führt diesen Gedanken aus und nennt Beispiele für die soziale Ungleichheit von Umweltproblemen. Welche Bevölkerungsgruppen verursachen Umweltschäden und welche sind am stärksten betroffen? Der dritte Teil diskutiert am Beispiel der Energiearmut, was passiert, wenn Transformationsprozesse wie die Energiewende die Verteilung von Kosten und Nutzen für private Haushalte nicht ausreichend berücksichtigen. Teil vier widmet sich den ethischen Aspekten der Umweltgerechtigkeitsdebatte. In den Beiträgen des fünften Teils geht es um die Zusammenhänge von Klima- und Steuerpolitik. Wie kann die Dekarbonisierung der Wirtschaft steuerlich begleitet werden, um ungewollte Verteilungswirkungen abzufedern?
Der Sammelband beleuchtet die soziale Dimension der Umweltpolitik und bildet so Facetten der deutschen Diskussion zu Umweltgerechtigkeit ab. Ein spannender Einblick, der sich nicht nur für ein Fachpublikum lohnt.
Von der Landnahme zur Aneignung Globaler Gemeinschaftsgüter
Ökologische Krise, globale soziale Bewegungen und materialistische Menschenrechtspolitik
The Challenge of Climate Change for Social Policy
Ökonomische Aspekte der Lastenverteilung in der Umweltpolitik am Beispiel der Energiewende
Konsum und Einkommen – welcher Zusammenhang besteht?
Energiewende: Chancen und Herausforderungen
Der Begriff der Energiearmut
Umweltbezogene Gerechtigkeit durch Stadtplanung mit Hilfe des "Vulnerability of the Population Principle"
Gerecht atmen
Umweltgerechtigkeit
Umwelt, soziale Lage und Gesundheit bei Kindern in der Stadt Frankfurt am Main
Umweltpolitik als Gesellschaftspolitik