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Wege Vorsorgenden Wirtschaftens

2. Auflage April 2014 ·  414 Seiten ·  29,00 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-971-5 (December 2012) )

 

Angesichts der vielfachen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen ist das Interesse an alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsentwürfen wieder erwacht. Wie kann eine Wirtschaftsweise funktionieren, die solche Krisen vermeidet und die in der Lage ist, dauerhaft für ein gutes Leben der Menschen und für den Erhalt der produktiven Fähigkeiten der Natur zu sorgen? Welche Wege der Veränderung sind dafür nötig - und wie und wo werden sie schon gegangen? Das Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften hat ein eigenständiges Konzept alternativer Wirtschaftstheorie und -praxis entwickelt, das in diesem Sammelband zur Diskussion gestellt wird. Es ist als Entwurf einer sozial und ökologisch zukunftsfähigen Wirtschaftsweise zu verstehen, der sich der Frage "Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben?" stellt.

Die Autorinnen sind Mitglieder des Netzwerks Vorsorgendes Wirtschaftens. Ihre wissenschaftlichen und beruflichen Verortungen sind ebenso vielfältig wie die Ausgangspunkte ihrer Beiträge. In kritischer Auseinandersetzung mit den vorherrschenden ökonomischen Denk- und Handlungsstrukturen knüpfen sie an Ansätzen der ökologischen und der feministischen Ökonomie sowie der sozial-ökologischen Forschung an und entwickeln darauf aufbauend eigene theoretische und praktische Zugänge für die Sozialökonomie und Wirtschaftsethik wie auch für die Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften.

Das Buch macht nicht nur die Vielfalt der Wege Vorsorgenden Wirtschaftens sichtbar, sondern greift mit seinen Beiträgen in unterschiedliche aktuelle öffentliche Debatten ein, sei es die Diskussion um die Organisation des Gesundheitssektors und der Pflege, um Wachstum, nachhaltige Finanzierungsmodelle, um die zukunftsfähige Verteilung und Bewertung von bezahlter und unbezahlter Arbeit oder um gesellschaftliche Strukturen, die dies alles ermöglichen sollen - um neue Gesellschaftsverträge. Dadurch positioniert sich das Konzept des Vorsorgenden Wirtschaftens in der öffentlichen Diskussion.

aep. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft4/2014, S. 50f. ()

"Der erste Teil des Buches umfasst grundlegende Bausteine der Theorie des Vorsorgenden Wirtschaftens, welche die sozial-ökologische und die ökologische Perspektive zu verbinden sucht. Im zweiten Teil stellen sich die Autorinnen der Frage, ob und wie sich dieses (re)produktive Wirtschaftskonzept realisieren lässt. Den Schlüssel für eine nachhaltige Ökonomie sehen die Netzwerkfrauen in der "Verbindung von Produktion mit Reproduktion, von Gestaltung mit Erneuerung und Wiederherstellung". Sie betonen, dass konventionelle Wirtschaftskonzepte nicht nachteilig sind und auch nicht sein können, da sie sowohl die physisch-ökologischen als auch die (sozial)weiblichen Leistungen, die gleichzeitig ihre Basis bilden, nicht berücksichtigen. ... Im dritten Teil der Publikation werden gesellschaftliche Problemlagen analysiert und bereits existierende vorsorgende Alternativen aufgezeigt. Adelheid Biesecker und Uta von Winterfeld setzen sich kritisch mit der Bedeutung von Geld und Wachstum in der heutigen Gesellschaft auseinander und kommen zum Ergebnis: Nicht Geld, sondern das gute Leben sollte die Leitlinie für nachhaltige Politik und Ökonomie sein. Spannend ist auch der Beitrag von Chrisine Ax, in dem sie vorschlägt, Arbeit und Lohn voneinander zu entkoppeln und neue Wohlstandsmodelle zu entwerfen."

Controller Magazin Mai/Juni 2014, S. 96

"Das Buch ist eine deutliche Stimme, eine feministische Stimme in der Nachhaltigkeitsdebatte. 'Gutes Leben und gutes Wirtschaften' sind zentrale Themen und Botschaften der Veröffentlichung. Kritische Analyse und die Suche nach einer konstruktiven Neubestimmung kennzeichnen die einzelnen Beiträge der insgesamt 18 Autorinnen. Ein im doppelten Sinne alternativer Titel: 1. im Gegensatz zum Herkömmlichen stehend, 2. engagiertes Vertreten bestimmter Vorstellungen von anderen, menschen- und umweltfreundlicheren Formen des Zusammenlebens. Für klassisch, traditionell ausgerichtete Leserinnnen und Leser eine Herausforderung. Ein Band, der zum vergleichenden und prüfenden Denken anregt, die Diskussion herausfordert und vermutlich auch - je nach Standpunkt - Widerspruch entfacht."

Das Argument, 304/2013, S. 786-788 ()

"Die ›Netzwerkerinnen‹ bilden eine einflussreiche feministische Stimme im kritischen Strang des Nachhaltigkeitsdiskurses. Erfrischend deutlich verweisen sie seit über 20 Jahren auf die ›eigentlichen‹ lebensdienlichen Zwecke von Ökonomie, zeigen transformative Handlungsspielräume auf und entwickeln zugleich theoretisch anspruchsvolle Konzepte wie das der »(Re)Produktivität«. Im Buch präsentieren 18 Autorinnen aus unterschiedlichen Disziplinen und Praxisfeldern Arbeitsergebnisse der letzten 10 Jahre. Die Publikation leistet zweierlei. Erstens erfährt die interessierte und zur begrifflichen Anstrengung bereite Leserschaft (eine populäre Einführung ist es nicht) viel über Ziele des Netzwerks und theoretische Grundlagen des Konzepts »Vorsorgendes Wirtschaften«.

Hg. wollen die herrschende Wirtschaftsweise und (neoklassische) Mainstream-Ökonomik aus einer feministischen Perspektive kritisch analysieren, die Vision einer »sozial und ökologisch zukunftsfähigen, geschlechtergerechten Wirtschaftsweise« (11) vorstellbar machen und praktikable Wege zu ihr erkunden. Theoretische Ansätze der ökologischen und feministischen Ökonomie und der sozialökologischen Forschung werden verknüpft. Die geistesgeschichtlichen Wurzeln reichen bis zu Schellings Naturphilosophie zurück (Helga Kanning, 43ff).

Die zentrale analytische Kategorie »Vorsorgenden Wirtschaftens« ist »(Re) Produktivität«. Sie soll die ökonomische Ursache für die »Nichtnachhaltigkeit« der Ökonomie kapitalistischen Wirtschafts- und Lebensweise, für die Krise des »Reproduktiven« offenlegen und so das hierarchische Trennungsverhältnis zwischen dem »Produktiven« und dem »Reproduktiven« durchbrechen (Adelheid Biesecker u. Sabine Hofmeister, 143). Dies korrespondiere mit der »paradoxen Funktionsweise des (Markt-)Ökonomischen«, die im Prozess des Verwertens sozial weibliche (»reproduktive«) Leistungen und die »ökologische Produktivität der lebendigen Natur umfassend vereinnahmt« (144), im Akt des Bewertens hingegen als »Reproduktivität« aus dem Ökonomischen »ausgegrenzt und unsichtbar« hält (142). Nur was das (Industriekapitalistisch-)Ökonomische »als seine eigene [...] Produktivität anerkennt, geht in die Wertrechnung ein« (144). »Wirtschaften in diesem Modus vernichtet systemisch die materiell physischen und sozial lebensweltlichen Grundlagen künftigen Lebens.« (145) Im Gegensatz dazu ziele »(Re)Produktivität« auf die »prozessuale, nicht durch Abwertungen getrennte Einheit aller produktiven Prozesse in Natur und Gesellschaft«; damit soll der Blick für eine »(re)produktive Ökonomie« (143) geöffnet werden, in der sich die Herstellung von Gütern und Leistungen mit der Erhaltung und Erneuerung der Natur- und sozialen Produktivitäten verbindet. Die Regulation der Ökonomie folge einer »Vielzahl aufeinander abgestimmter produktiver Prozesse, deren stofflich qualitative und wertmäßige Dimensionen durch gesellschaftliche Aushandlungsprozesse auf allen Ebenen der gesellschaftlichen (Re)Produktion« (146) - vom Haushalt bis zur globalen Ebene - bestimmt seien. Marktförmige Regulative sind hierin eingebettet. Andere Autorinnen begründen Ethik und Theorie »Vorsorgenden Wirtschaftens« vorwiegend »sorgeökonomisch« (Ulrike Knobloch, 21ff) bzw. ausgehend vom Konzept »Care« (Maren A. Jochimsen, 63ff). Gegen diese Fokussierung von Vorsorge auf Sorge bzw. Care etwa bei Jochimsen wenden Hofmeister und Tanja Mölders zu Recht ein, dass die explizit herrschaftskritische Dimension und die Gesellschaft-Natur-Verhältnisse so aus dem Blick geraten (87). Leider geht Jochimsen in ihrem Text nicht auf diese Kritik ein. ... Sehr aufschlussreich ist die Analyse von Andrea Baier zur »Renaissance des Selbermachens« (311). Es unterscheide sich von seinen traditionellen und alternativen Vorläufern u.a. durch sein lustbetontes, unideologisches Image, sei aber durchaus mit gesellschaftspolitischen Ambitionen verknüpft und mache Aspekte von Subsistenzmoral gesellschaftlich sichtbar (324). Der Bd. lässt auch Wünsche offen. Anstelle sich wiederholender Abgrenzungen vom Mainstream wäre es interessant gewesen zu erfahren, wie die Netzwerkerinnen zu anderen kritischen Ansätzen und Visionen alternativen Wirtschaftens stehen. Eine straffere Darstellung hätte manchem Text gut getan (z.B. Schön/Biesecker/Hofmeister/Scurrell, 159ff), während einige theoretische Thesen empirisch plausibler begründet und dargestellt werden könnten (z.B. Biesecker/Hofmeister, 137ff). Wichtige Schritte zur weiteren Operationalisierung und Konkretisierung (z.B. hinsichtlich der Übergangswege, der Reduktion von Koordinationsaufwand etc.) sind von Verf. bereits als Aufgabe formuliert (u.a. in den Beiträgen von Schön u.a. und von Biesecker/Scurrell). Wer sich für Visionen und Wege des Übergangs zu nachhaltigem Wirtschaften oder generell für sozialökologische Transformation interessiert, wird das Buch mit Gewinn lesen, vor allem wenn feministisches Denken für ihn/sie noch Neuland sind.



P.S. Buchbeilage, 3.10.2013, S. 6 ()

"Vor zwei Jahrzehnten wurden in St. Gallen die ersten Fäden für das «Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften» geknüpft. Nach einer Konferenz an der dortigen Uni entschieden sich «einige Frauen, Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen, die Sache mit der Nachhaltigkeit und dem Wirtschaften einmal unter sich zu debattieren». Sie sahen vorab drei Aspekte, die intensiv anzugehen wären: Vorsorge, Kooperation, Orientierung am Lebensnotwendigen. In der allgemeinen Debatte eher unterbelichtete Themen. Sie mischten sich in der Folge mit ihren Fragen da und dort ein, legten im Jahr 2000 ein erstes gemeinsames Buch vor, in dem die entwickelten Ansätze für eine andere Ökonomie verdeutlicht wurden. Es habe wenig bewirkt. Ganz allgemein bewegte sich in dieser Richtung nur wenig. «Die Menschen sind zwar besorgter geworden, aber das Wirtschaften nicht sorgsamer. Im Gegenteil.» Es gilt global weiter das Gesetz eines alternativlosen Sachzwangs. Trotz der permanenten Turbulenzen von den Finanzen bis zum Klima ist kaum eine Zügelung oder gar Lenkung in Sicht. In immer weiteren Bereichen wird privatisiert und kapitalisiert, obwohl es «viele vorsorgende Perspektiven» gäbe." ...

Zeitschrift für Sozialökonomie, 2013, S. 178-179 ()

"Die Netzwerkerinnen des vorsorgenden Wirtschaftens sind eine einflussreiche feministische Stimme im kritischen Strang des Nachhaltigkeitsdikurses. Erfrischend deutlich verweisen sie seit über 20 Jahren auf die "eigentlichen" lebensdienlichen Zwecke von Ökonomie, zeigen transformative Handlungsspielräume auf und produzieren zugleich ein solch theoretisch anspruchsvolles Konstrukt wie "(Re)Produktivität". Im Buch präsentieren 18 Autorinnen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Praxisfeldern in 17 Aufsätzen Arbeitsergebnisse der letzten 10 Jahre.

Die Publikation leistet zweierlei. Erstens erfährt die interessierte und zur begrifflichen Anstrengung bereite Leserschaft (eine populäre Einführung ist es nicht) viel über Ziele des Netzwerkes und theoretische Grundlagen des Konzepts "Vorsorgendes Wirtschaften". Dessen Anspruch ist es, die herrschende Wirtschaftsweise und (neoklassische) Mainstream-Ökonomik aus einer feministischen Perspektive kritisch zu analysieren, die Vision einer "sozial und ökologisch zukunftsfähigen, geschlechtergerechten Wirtschaftsweise" vorstellbar zu machen und praktikable Wege zur ihr zu erkunden. Es verknüpft theoretische Ansätze und "voranalystische Visionen" der ökologischen und feministischen Ökonomie sowie der sozialökologischen Forschung, aber seine geistesgeschichtlichen Wurzeln reichen viel weiter zurück.

Wer sich für Visionen und Wege des Übergangs zu nachhaltigem Wirtschaften oder generell für sozialökologische Trasformation interessiert, wird das Buch mit Gewinnlesen,vor allem wenn feministisches Denken für ihn/sie noch Neuland ist.



GRIBS, Kommunalrundbrief 3/2013 ()

"Angesichts der vielfachen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen ist das Interesse an alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsentwürfen wieder erwacht. Wie kann eine Wirtschaftsweise funktionieren, die solche Krisen vermeidet und die in der Lage ist, dauerhaft für ein "gutes" Leben der Menschen und für den Erhalt der Natur zu sorgen? Das Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften, in dem sich Frauen zusammengeschlossen haben, deren gemeinsamer Bezugspunkt die Arbeiten der ökologischen Ökonomin Christiane Busch-Lüty sind, hat ein Konzept alternativer Wirtschaftstheorie und -praxis entwickelt, das in diesem Sammelband zur Diskussion gestellt wird. ... Dass eine solche auf Vorsorge und Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaftstätigkeit sich mit der herrschenden Marktrationalität nur wenig verträgt, ja von ihr sogar blockiert wird, überrascht nicht wirklich und wird im zweiten Teil des Bandes anhand einiger Teilbereiche eher deskriptiv als systematisch analysiert."

Ökologisches Wirtschaften, 2013, Heft 1, S. 56

"Das Buch greift unterschiedliche Ideen und Themen auf - von der Organisation des Gesundheitssektors über Wachstum bis zu nachhaltigen Finanzierungsmodellen. Es bildet dabei den Entwurf einer sozial und ökologisch zukunftsfähigen Wirtschaftsweise ab. Im Gegensatz zur klassischen Wirtschaftslehre werden auch nicht marktbasierte Handlungen diskutiert und deren Bedeutung für eine funktionierende Gesellschaft hervorgehoben. Vor allem die nicht monetär bestimmbare Seite gesellschaftlichen Wohlbefindens wird betont und so verwundert es nicht, dass das Buch gänzlich ohne Formeln und Diagramme auskommt. Argumentiert wird deskriptiv im historischen und philosophischen Kontekt."


the author
Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften
www.vorsorgendeswirtschaften.de
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • "das gute Leben sollte die Leitlinie für nachhaltige Politik und Ökonomie sein" ...
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  • "der zum vergleichenden und prüfenden Denken anregt" ...
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