Bernhard Emunds, Wolf-Gero Reichert (eds.)
"Die Wirtschaft der Gesellschaft" · Band 1
336
Seiten ·
32,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN
978-3-7316-1002-1
(February 28, 2013)
)
Jahrzehntelang wurde eine zweistufige monetäre Ordnung als selbstverständlich begriffen und kaum reflektiert: Gewinnorientierte Finanzinstitute treffen die einzelnen Kredit- und Anlageentscheidungen; global gesteuert wird die Kreditbereitstellung und Risikoübernahme durch die international kooperierenden Zentralbanken und Regulierungsbehörden. Nun hat aber die reichliche Kredit- und Geldschöpfung sowie die "unbekümmerte" Risikoübernahme der Banken die globale Finanzkrise verursacht, die bald zu der noch anhaltenden Schuldenkrise mutierte. Die Schäden dieser Doppelkrise legen es nahe, die Funktionsweise sowie die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Wirkungen des Geld- und Kreditsystems in den Blick zu nehmen. Dazu muss die Fiktion der neoklassischen Ökonomie, Geld sei nur ein Schleier, der sich über die realen wirtschaftlichen Verhältnisse lege und dort keine Wirkungen habe, aufgehoben werden.
Im ersten Jahrbuch wird die monetäre Ordnung in der Krise aus ökonomischen, soziologischen, historischen, wirtschaftsethischen und theologischen Perspektiven beleuchtet.
Teil I - Die Finanz- und Schuldenkrise. Phänomene, Ursachen, Lösungsvorschläge
Werner Plumpe, Wolfgang Streeck und Adalbert Winkler im Gespräch mit Mischa EhrhardtTeil II - Das Geld- und Kreditsystem. Blickwinkel einiger Disziplinen und Schulen
Carl MengerTeil III - Geld, Krise und Moral
Axel Paul"Viele Beiträge in dem Buch werfen erfreulich unkonventionelle Blicke auf das Geld- und Kreditwesen und die jüngsten Finanzkrisen. Die in London lehrende Ökonomin Waltraud Schelkle zeigt etwa, dass der Ursprung der Eurokrise im Bankensystem lag, nicht in den Staatshaushalten (außer in Griechenland). ... Die Krise sei nur zu bewältigen, wenn die EZB in Krisenzeiten Staatshaushalte stützen dürfe und Schulden teilweise vergemeinschaftet würden.
Die Beiträge zu "Den Geldschleier lüften" sind akademisch solider (als "Das dienende Geld", Oekom-Verlag), und es sind kontroverse Ansätze vertreten. Das Buch ist eine anspruchsvolle Lektüre, aber die meisten Beiträge sind angesichts des schwierigen Themas recht lesbar."