Adolf Wagner (ed.)
420 Seiten ·
59,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-847-3
(14. Januar 2011
)
Hardcover, Format 24 x 17 cm
"Empirische Wirtschaftsforschung" hat seit Gründung der "Econometric Society" im Jahre 1930 einen sehr weiten Zuschnitt. Sie umfaßt (1.) Kenntnisse der Wirtschaftstheorie (wegen der Problemstellungen und der Ergebnisdeutungen), (2.) Kenntnisse der Ökonometrie (wegen der Test- und Schätzverfahren) sowie (3.) profunde Kenntnisse der Wirtschaftsstatistik (wegen des Zustandekommens und der Fehlerrisiken statistischer Daten). Kraft der statistischen Daten und der unterstellten Rahmenbedingungen weist Empirische Wirtschaftsforschung auch Züge von historischer Forschung auf. Im akademischen Lehrbetrieb kommen jedoch meistens nur noch die Methoden der Ökonometrie als "Empirische Wirtschaftforschung" zur Geltung. Unter der Buchüberschrift "Empirische Wirtschaftsforschung heute" versammeln sich natürlicherweise recht vielfältige Themen von Autoren, die in unterschiedlichen Feldern kompetent arbeiten. Neunundzwanzig Fachaufsätze von siebenunddreißig Autoren werden hier vorgelegt und Professor Ullrich Heilemann, Leipzig, zum 65. Geburtstag gewidmet. Es geht in dem Buch um "Statistische Daten als Basis" (3 Beiträge), "Statistisch-ökonometrische Methoden" (3 Beiträge), "Grundlagen der Makromodellierung" (4 Beiträge), "Wachstums- und Konjunkturprognosen" (5 Beiträge), "Immobilien- und Vermögensverwaltung" (3 Beiträge), "Europäische Wirtschaftspolitik - empirisch betrachtet" (7 Beiträge) und "Deutsche Wirtschaftspolitik - empirisch betrachtet" (4 Beiträge).
Statistische Daten als Basis
Staatssekretär Johann Hahlen, ehem. Präsident des Statistischen Bundesamtes, BerlinStatistisch-ökonometrische Methoden
Professor Dr. Roland Schuhr, LeipzigGrundlagen der Makromodellierung
Professor Dr. Ernst Helmstädter, MünsterWachstums- und Konjunkturprognosen
Professor Dr. Karl Heinrich Oppenländer, MünchenImmobilien- und Vermögensverwaltung
Dr. Helmut Knepel und Dr. Rainer Rau, Bad HomburgEuropäische Wirtschaftspolitik – empirisch betrachtet
Professor Dr. Dr. Dr. h. c. Josef Gruber, HagenDeutsche Wirtschaftspolitik – empirisch betrachtet
Klaus Löbbe, Mühlheim"Der Transformationsbegriff gehört zu den in der jüngeren Vergangenheit am meisten strapazierten Begriffen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Dies hat seine Ursache darin, dass der sich seit dem Herbst 1989 in Mittel- und Osteuropa sowie in Ostasien vollziehende gesellschaftliche Umbruch nach vorausschauender Gestaltung sowie wissenschaftlicher Erklärung und Begleitung verlangt.
Seit dem Untergang des Staatssozialismus sind 33 "Transformationsfälle" zu beobachten, vier Staaten verschwanden im Zuge der gesellschaftspolitischen Neuordnung von der Landkarte, 24 Staaten haben sich neu konstituiert. So viel Veränderung, zudem derart komprimiert in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum, gibt es selten. Es ist daher kein Wunder, dass viele in dem Transformationsprozess eine Sternstunde für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften erblickten, eine einmalige Chance für Gesellschaftstheoretiker, ihre Methoden anzuwenden, vorhandene Modelle empirisch zu testen und neue Erklärungsansätze zu formulieren.
Hans-Jürgen Wagener, Wirtschaftswissenschaftler und vielfach ausgewiesener Osteuropaforscher, langjähriger Direktor des Frankfurter Instituts für Transformationsstudien an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), gehört zu den Wissenschaftlern, die diese Chance verstanden haben für sich zu nutzen und seit 1990 ihre Aufgabe vornehmlich darin sehen, den gesellschaftlichen Wandel in Mittel- und Osteuropa zu studieren. Das vorliegende Buch ist hierfür ein abschließendes Zeugnis. Es beinhaltet zwölf Einzelstudien zu Fragen der Systemtransformation ? allesamt Aufsätze aus den Jahren 1985 bis 2010, welche zuerst in wissenschaftlichen Zeitschriften und Konferenzbänden veröffentlicht wurden und nun hier in leicht gekürzter und redaktionell überarbeiteter Form und gegliedert nach thematischen Gesichtspunkten als Buch zusammengefasst worden sind.
Die Beiträge belegen hervorragend den Zwiespalt, in welchen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler durch die Systemtransformation geraten sind: Einerseits stellte der Zusammenbruch des Staatssozialismus und das Einsetzen der Transformation für sie methodisch so etwas wie einen "schwarzen Freitag" dar, denn diese Prozesse waren von ihnen nicht vorhergesehen worden. Andererseits hatte selten eine Wissenschaftlergeneration das Glück, "so tief einschneidende Ereignisse von so großer Tragweite mitzuerleben" und dadurch faktisch an einem "natürlichen Experiment" teilzuhaben. Haben die Sozialwissenschaftler "ihre Chance genutzt?" ? Das ist die große Frage, die der Autor seinen Darlegungen voranstellt."